Andrea Pichl, Keine Atempause, Geschichte wird gemacht

Es ist unbestritten, dass kollektive Erinnerungen einen entscheidenden Einfluss auf die allgemeine Vorstellung von Gegenwart und Zukunft haben. In die Stadtlandschaft schreibt es sich unübersehbar durch Gebäude, Denkmäler, Infrastruktur und vieles mehr ein. Geschichte manifestiert sich hier zunächst als konkreter Fakt nicht als textliches Narrativ. Zahlreiche dieser Architekturen sind jedoch auch mit persönlichen und kollektiven Mythen und Geschichten verbunden, die sich mit historischen Tatsachen zu einem Amalgam verbinden, das nicht notwendig mit Zahlen unterlegt werden kann aber trotzdem nicht weniger real ist.

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Frank Maier, Krabbensucher

Unter Abstraktion wird gemeinhin die Reduktion auf das Wesentliche eines Gedankens verstanden. Auch in der bildenden Kunst bezieht der Begriff sich auf Bilder oder Skulpturen, die im Gegensatz zu realistischen Arbeiten Einzelheiten zugunsten einer prägnanten Form weglassen oder gleich ganz auf wiedererkennbare Objekte verzichten. Frank Maiers Krabbensucher entspricht ist im Detail tatsächlich dieser Definition. Das Vertrackte ist nun, dass die schräge Konstellation mit ihren Bildboxen auf einer farbfeldartigen Wandmalerei in ihrem prominentesten Teil aber sofort als riesige Fratze, als asiatisch anmutende Maske zu erkennen ist. Was malerischer Methode, Stil und Form betrifft, haben wir also augenscheinlich ein Problem. Dass Maier von ‚umgekehrten Kubismus’ spricht und eine eiscreme-hafte Farbauswahl in Erdbeer und Waldmeister auftischt, macht die Sache nicht einfacher.

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Eva Grubinger, Black Diamond Bay

Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt sich Grubinger mit dem vielfältigen Potenzial alltäglicher Dinge, die sie aus den unterschiedlichsten Feldern bezieht – darunter Architektur, Zeitgeschichte, Literatur aber auch Minimal- und Konzeptkunst. Durch Verfremdungsprozesse mittels Material und Volumen verschiebt sie die ursprünglichen Codierungen dieser Objekte. In ihrem neuen Kontext stehen sie dann metonymisch für unsichtbare gesellschaftspolitischen Strömungen und deren unterschwellige Wirkung auf die Psyche.

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Jens Wolf, Wallwork #17

For the 17th edition of Wallworks Jens Wolf was invited to generate a room filling painting from the matrix of the Pattern Boards he’s been meticulously developping for more than 10 years. It will be a rare occassion to see a blown-up version of his stylish neo-geo abstractions which are usually produced within a strictly defined set of formats.

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Bettina Allamoda, Newbuild

It has been aptly remarked that a central aspects of Allamoda’s work is tension. This is true both in terms of content as well as in a material sense. Pushing and pulling, stretching, and rotating are trademarks of her sculptures, playfully used to analyze and expose hidden politics of visibility that are inscibed into the surfaces of popular cultural phenomena such as fashion, art and architecture.

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Anatoly Shuravlev, Panic

Als 16. Intervention der Reihe Wallworks im Foyer des Kunstvereins am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin zeigt der russische Künstler Anatoly Shuravlev die Videoinstallation Panic. Shuravlev hat dafür eine der Schlüsselszenen amerikanischer Western appropriiert und sie in einen durch-und-durch urbanen Kontext gebracht.

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Knut Henrik Henriksen, Tools

To pursue the useless is hardly possible in a society where everything is made use of, even the mind. Nothing appears to be more frightening than to slow down the hyperactivity. Even our desires are guided by the principles of competition and exchange. Under these circumstances the cliché of a detached, inspired artistic work is worth preserving as this notion is the potentiality inherent to passivity. Like Bartleby – the scrivener from Melville’s famous short story – the artists in this show ‚would prefer not to’. Because hesitance, doubt, the act of stopping, of taking a look around make it possible for something not yet defined to enter and permeate our thoughts. This attitude is remarkable because it is now unthinkable.

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