Inhaltlich eng verwoben mit seiner früheren Schießarbeit Black Hole und im Titel verwandt mit den Fotoarbeiten Panic und Big Panic begegnet einem Shuravlevs Selbstporträt als schießwütiger Aktionskünstler mit der unmittelbaren Wucht des bewegten Bildes. Das hat durchaus einen Zug ins Plakative. Der aber hat weniger mit Populismus und viel mit dem Sublimen im Sinne des Erhabenen zu tun hat. Denn letztlich wird der Schock, ausgelöst durch den auf das ahnungslos vorbeiflanierende Publikum zielenden Künstler, nach zwei Minuten durch ein close-up auf das Gesicht des vermeintlich Amokschützen gemildert, der quasi parodistisch seine für Auftragskiller vollkommen unmögliche Brille mit cooler Geste auf der Nase nach oben schiebt.
Das hat Stil und ist voller Ironie. Schließlich verbietet sich die Eindeutigkeit, wie sie Andy Warhol in seiner den Schrecken perpetuierenden Desaster-Serie vor der medialen Abstumpfung des Betrachters noch möglich war, heute von selbst, wenn man nicht in die Affirmationsfalle treten will.
Die Installation ist täglich nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen.