Daniel Laufer, 1/50 sec

18.3.—16.4.16

Eröffnung/Opening: Do/Thur 17.3.2016, 19 h
Mi – Fr / Wed – Fr 14 – 18 h + auf Anfrage / upon appointment

Daniel Laufer’s new film 1/50 sec reflects on and uses the optical illusion of movement in motion picture photography caused by a physical characteristic of the human eye called persistence of vision. Based on the fact that the retina of the eye continues to perceive an image for a short period of time after the light stimulus representing the image has been removed, he plays on the effect of the temporary superimposition of images and uses it as a real and  symbolic analogy of a narration whose only point of reference is a world based on faulty perception.

1/50 sec invites us to a passage through strangely empty spaces, ingeniously matching the lingering ennui of the desert and empty spaces through which the protagonists stride with a perceptual colour effect called a negative afterimage. This is caused by the fatigue of the eye’s rods and cones when staring at a strong colour stimulus. As a result one has the impression that the scenes following Laufer’s chromatic interventions are bathed in the respective complementary colour. The projected film thus becomes an object of physical experience to be experienced rather than a sequel of scenes to be contemplated.

Shot partly in the space of the Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz the film can be seen as part of an ongoing resaerch and a sequel to Train of Thought (2014/15) his ‘armchair travel’ film which was first shown in the Hamburg-Harburger Kunstverein. Here as well as then his spatial arrangements combine painting, video, text and objects. All of which form a densely knotted system of hybrid existences popping up simultaneously in the parallel universes of real and pictorial spaces.

dt.

Daniel Laufers neuer Film 1 /50 sec verwendet und reflektiert auf die optische Illusion fluider Bewegungsabläufe im Film, die durch eine physikalische Eigenschaft des menschlichen Auges verursacht wird, die unter dem Begriff Phi-Effekt (Nachbildwirkung) bereits an frühen Vexierbildern nachgewiesen wurde. Der Effekt basiert auf der Tatsache, dass die Netzhaut ein Bild für einen kurzen Zeitraum nach dem Lichtreiz weiterhin wahrnimmt und mit dem nachfolgenden verschmilzt. Der Künstler spielt mit dieser vorübergehenden Überlagerung der Bilder und verwendet sie als symbolische und reale Analogie einer Erzählung, deren wichtigster Bezugspunkt eine Welt ist, die auf fehlerhafter Wahrnehmung basiert. Der Künstler spielt mit dieser vorübergehenden Überlagerung der Bilder und verwendet sie als symbolische und reale Analogie einer Erzählung, deren wichtigster Bezugspunkt eine Welt ist, die auf fehlerhafter Wahrnehmung basiert.

1 /50 sec lädt ein zu einer Passage durch seltsam leere Räume, dabei raffiniert das nachhaltige Ennui der Wüste und entleerter Räume, durch die die Protagonisten schreiten, mit dem wahrnehmungsphysiologischen Farbeffekt negativer Nachbilder abgleichend. Dieser ist das Resultat einer simplen Ermüdung der Stäbchen und Zapfen im Auge, die beim längeren Starren auf einen starken Farbreiz entsteht. Als Ergebnis hat man den Eindruck, dass die den chromatischen Eingriffen Laufers folgenden Filmszenen in die jeweilige Komplementärfarbe getaucht zu sein scheinen. Der projizierte Film wird so mehr zu einem Objekt der physischen Erfahrung als eine bloße Abfolge von Bildern.

Teilweise in den Räumen des Kunstvereins am Rosa- Luxemburg-Platz aufgenommen, kann der Film als Teil einer laufenden Recherche und als somit Fortsetzung von Laufers letztem Projekt Train of Thought (2014/15) interpretiert werden, der im Hamburg- Harburger Kunstverein uraufgeführt wurde. Hier wie dort kombiniert der Künstler in seiner räumlichen Anordnungen Malerei, Video, Texte und Objekte. All das bildet ein dicht verknotetes System hybrider Existenzen, die gleichzeitig in den parallelen Universen realer und fiktiver Bildräume auftauchen.

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